In der Wintergerste sind Einmalbehandlungen im BBCH-Stadium 37/39 meistens sehr wirtschaftlich, wohingegen frühe Behandlungen im BBCH-Stadium 31/32 sich nur sehr selten lohnen.
Netzflecken (und immer häufiger Ramularia) sind die am häufigsten auftretenden pilzlichen Krankheiten in der Wintergerste. Gegen Ramularia hilft nur noch der Wirkstoff Chlorthalonil, der dementsprechend auch zur Abschlussbehandlung eingesetzt werden sollte. Gegen Netzflecken sind in der Praxis bisher nur selten Resistenzen aufgetreten. Trotzdem sollte bei der Fungizidstrategie auf eine breit wirksame Kombination aus Chlorthalonil + Azol + Carboxamid (ggf. + Strobilurin) eingesetzt werden.
Frühe Blattbehandlung
Eine Blattbehandlung in BBCH 31 bis 34 ist häufig nicht notwendig, da Gerste normalerweise den Krankheiten „davon wächst“. Sollte allerdings (leichter) Befall bereits im frühen Stadium in der Wintergerste erkennbar sein, kann es sinnvoll sein, ein Fungizid mit reduzierter Aufwandmenge einzusetzen. Die Standardempfehlung lautet hier 0,4 – 0,75l Input Classic (16-30€) zu spritzen. Die Aufwandmenge richtet sich nach der Befallsstärke. Eine frühe Behandlung hat auch den Vorteil, dass der Druck von der späteren Abschlussbehandlung genommen wird.
Abschlussbehandlung
Die Abschlussbehandlung kann flexibel zwischen BBCH 39 und kurz vor der Blüte gesetzt werden. Aufgrund der Notwendigkeit des Einsatzes von Chlorthalonil ist eine Mischung mit Amistar Opti (Zulassung bis 31.10.18) notwendig, um eine sichere Bekämpfung zu gewährleisten und Resistenzen zu vermeiden. Sollte bereits eine frühe Blattbehandlung erfolgt sein, kann der Fungizideinsatz bei der Abschlussbehandlung um 20% reduziert werde.
Amistar Opti 1,25 – 1,5l + Adexar 0,8 – 1,2l (52€ - 67€)
Amistar Opti 1,25 – 1,5l + Elatus Era 0,8l (Elatus Era wird nicht einzeln verkauft)
Amistar Opti 1,25 – 1,5l + Ceriax 1,0 – 1,25l (52€ - 60€)